Einzelstück 41 - Thomas Klestil. Macht braucht Kontrolle

Seit dem Tag des Amtsantrittes räumt Thomas Klestil auf: mit verstaubten Gewohnheiten, mit alten Bräuchen, mit der Vorstellung, in der Hofburg residiere lediglich der Begrüß-Direktor der Firma Österreich. Er redet, reist, rumort, rät zu Reformen. Auch wenn es vielen nicht paßt. Er macht von sich reden, und worüber er spricht, darüber redet schließlich ganz Österreich. Er hatte keinerlei Vorgaben, außer jene, die er sich selbst setzt. Was er im Wahlkampf versprach, das nimmt er wörtlich. Er fühlt sich von den Wählern persönlich beauftragt, seine Versprechen jetzt auch einzulösen. Daher ist er überzeugt, daß eine Menge Arbeit vor ihm liegt. Er ist kein Bundespräsident in festgefahrenen Bahnen, sondern ein Staatsoberhaupt, wie es die Republik in dieser Übergangsperiode und auf dem Weg nach Europa braucht. Das alte Proporz-System ist dahin, die Bürger mißtrauen dem Treiben der Parteien. Doch sie glauben Thomas Klestil, daß er ihre Interessen vertreten wird: Der Mann, dem Österreich vertraut. Ein Buch über den Weg des Straßenbahnersohnes an die Spitze des Staates, über den Aufstieg des kaum bekannten Diplomaten zum beliebtesten Politiker Österreichs. Ein Buch, das erzählt, wie Thomas Klestil das Land erneuern will. Aber auch ein Buch über die Macht in Österreich, den Umgang mit der Macht und darüber, wie Thomas Klestil die Macht kontrolliert. (Klappentext)