Einzelstück 64 - Rassismus und Nation. Einwanderung und Krise des Nationalstaats in Frankreich

Die Debatten um Migration, multikulturelle Gesellschaft, Rassismus und Nationalismus gehen von einigen bislang fraglos anerkannten Voraussetzungen aus. So wird der französische Universalismus im Begriff der Nation dem deutschen Partikularismus entgegengesetzt; es wird behauptet, volle Bürgerrechte und Staatsangehörigkeit stellten eine unauflösliche Einheit dar, Assimilation und "Ghettobildung" seien Alternativen, Rassismus und Antirassismus argumentierten von gegensätzlichen Standpunkten aus. Dagegen zeigt Silverman, daß es sich hier um Elemente eines integralen Prozesses handelt: der Herausbildung des modernen Nationalstaats. Begriffsbildungen wie Toleranzschwelle, legale/illegale Einwanderung, politische Flüchtlinge/Wirtschaftsflüchtlinge, kulturelle Identität/Ghetto analysiert er im Kontext einer Krise des Nationalstaats. Nicht nur europäische Bürgerrechte, sondern Bürgerrechte für alle, die in Europa leben, ist die Perspektive dieses Buches. (Klappentext)